In Staufen stehen sechs Kapellen. Zwei von ihnen sind als Hofkapellen erbaut worden, wovon heute nur die Hofkapelle Schneider noch als Hauskapelle dient. Die anderen Kapellen Staufens sind in ihrer Historie in vielfacher Hinsicht miteinander verbunden.
- St.-Sebastianus-Kapelle, Friedhofskapelle
Wettelbrunner Straße 15 - St.-Magdalenen-Kapelle
Krozinger Straße 1a - St.-Josef-Kapelle, Gefallenenkapelle
Bötzenstraße 39 - St.-Gotthard-Kapelle
Bötzenstraße 69 - St.-Johannes-Kapelle mit Bruderhaus
Kapellenweg 1 - Hofkapelle Schneider
Kropbach 4
Die St.-Magdalenen-Kapelle wurde als Kapelle für die Leprosen im gegenüberliegenden „Gutleutehaus“ erbaut. Vorher diente den Leprosen die St.-Gotthard-Kapelle als Andachts- und Gebetsraum.
Nach dem Bau der St.-Magdalenen-Kapelle wurde die St.-Gotthard-Kapelle als Einsiedelei genutzt. Nach einer kriegsbedingten Zerstörung im Jahr 1678 verlegte der damalige Einsiedler Johannes Willi seine Einsiedelei auf den „Dürren Buck“, wo er 1685 mit Unterstützung der Staufener Bürger die St.-Johannes-Kapelle errichtete.
Der ursprünglich in der St.-Magdalenen-Kapelle aufgestellte Altar aus dem Jahr 1729 wurde 1827 in die Friedhofskapelle St. Sebastian verbracht und von dort 1896 in die St.-Gotthard-Kapelle übertragen, wo er heute noch zu besichtigen ist.
Die Kapellen stehen privaten Besuchern und Gruppen zur Besichtigung nach Voranmeldung offen. Sandra Heißler und Prof. Dr. Franz Wiesler bieten geführte Kapellenwanderungen an.
Sandra Heißler
Telefon: 07633 . 9236025
E-Mail: DieEinsiedelei@gmx.de
Prof. Dr. Franz Wiesler
Telefon: 07633 . 9233240
E-Mail: franzwiesler@gmx.de
Weisheitspfad, der zur St.-Johannes-Kapelle führt
St.-Johannes-Kapelle
Mit Bruderhaus
St.-Magdalenen-Kapelle
St. Sebastianus-Kapelle
Friedhofskapelle
1596 – 1600 Bau der Kapelle nach der großen Pest anstelle des Beinhauses bei der Kirche St. Martin und Anlage des Friedhofs, außerhalb der Stadt
ca. 1632 starke Beschädigung im 30 jährigen Krieg
1652 Wiederaufbau mit neuen Fresken aus der Leidensgeschichte der 12 Apostel
1690 – 1698 Notkirche nach dem Brand der Stadtkirche St. Martin
1826 Entfernung der Fresken, die jedoch abgezeichnet wurden
1827 Aufstellen des Altars aus der St. Magdalenen-Kapelle, der seit 1896 in der St. Gotthard-Kapelle steht
19. Jhd. Dachreitertürmchen mit Zwiebeldach und Doppelkreuz
1936 und
1983 und
2014 Renovierungen der Kapelle
Im Innern: Zwei Majolika-Figuren des Hl. Bruders Konrad von Parzham und der Hl. Theresia von Lisieux (1936), (1937), Grabsteine aus dem 16. Jahrhundert.
St.-Josef-Kapelle
Gefallenenkapelle
1760 Vom Hofbauern Schlegel als private Andachtsstätte erstellt
1945 Verfall durch Abbau, weil Ziegel nach dem Bombardement Staufens benötigt wurden
1951 Kauf der Kapelle mit Areal durch die katholische Kirchengemeinde
1952 22.06. Einweihung auch als Gedächtnisstätte für die Opfer der beiden Weltkriege
2006 Einweihung nach Renovierung durch die Kolpingfamilie Staufen
Im Innern: Tafelbild mit dem Hl. Josef aus der Zeit um 1760; das ehemals hier vorhandene Rundrelief der heiligen Dreifaltigkeit als Deckenschmuck und das holzgeschnitzte Brustbild von Gottvater sind jetzt in der Pfarrkirche St. Martin.
St.-Gottahard-Kapelle
1353 erste Erwähnung als Krozinger Filialkirche „ad sanctum Gothardum“
1586 Einsiedelei nach dem Bau der St. Magdalenen-Kapelle
1633 am 16.10. Brandzerstörung durch Schweden
1640 Wiederaufbau und
1665 Renovierung
1661 Instandsetzung des Bruderhauses
1678 Zerstörung im holländischen Krieg
1685 Verlegung der Einsiedelei zur St. Johannes-Kapelle
1706 Brand durch Blitzschlag
1733 Wiederaufbau im heutigen Zustand
1982 Renovierung durch den Spitalfonds der Stadt Staufen
Im Innern: Barockaltar aus der St. Magdalenenkapelle (seit 1896), Bild der büßenden Magdalena (1729),Wappen der Freiherren von Staufen,Relief mit Darstellungen der Hl. Scholastika und der Hl. Verena,Barockplastiken: Hl. Gotthard an der Nordwand und Pietà an der Südwand.
Hofkapelle Schneider
Kropbach
1881 Bau der Kapelle durch den Urgroßvater des heutigen Eigentümers in Erfüllung eines Gelöbnisses.
Im Hofgut Schneider befindet sich eine kleine Kapelle. Sie wurde als Dankeszeichen für die Genesung des damaligen Hofbesitzers von seiner Krankheit errichtet.
Unterhaltung durch den Hofeigentümer.
Im Innern: Marienstatue der Hl. Maria von Lourdes, zwei Herz-Jesu-Statuetten und kleine Statuen des Hl. Josef und des Hl. Antonius.
Wir möchten Sie zu einem Rundgang mit dem Besuch der Kapellen in Staufen einladen.
Sie werden dabei auch die Stadt Staufen und ihre Umgebung mit ihrer einmaligen Lage am Übergang des Schwarzwaldes in die Rheinebene kennenlernen.
Alle Kapellen sind zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad/E-Bike erreichbar. Ein kurzes Wegstück zur St.-Johannes-Kapelle ist steil.
Von der Staufener Altstadt können Sie die St.-Sebastianus-Kapelle und die St.-Magdalenen-Kapelle mit einem Spaziergang verbinden. Über die Bötzenstraße geht es dann den Berg hoch zur St.-Josef-Kapelle und mit einem wunderschönen Blick auf
die Rheinebene weiter zur St.-Gotthard-Kapelle. Zurück Richtung St.-Josef-Kapelle geht es links über den Erhart-Kästner-Weg und Kapellenweg zur St.-Johannes-Kapelle. Alternativ kann man von der Altstadt direkt über den Historischen Stationenweg zur Kapelle aufsteigen. Ein dritter Weg führt vom Freibad Staufen über den Messerschmiedfelsen und das Waldbruderköpfle zur Kapelle. Die Hofkapelle Schneider liegt ca. 3 km von der Staufener Altstadt entfernt und kann auch mit der Münstertalbahn
(Haltestelle Etzenbach) erreicht werden.